Wie ich den Tag am 9.11.2019 30 Jahre nach dem Mauerfall in Berlin verbracht habe!

Ich habe den Tag des 9.11.2019 am Vormittag eine Tour an dem Verlauf der ehemaligen Grenze vom Brandenburger Tor bis zur Bernauerstrasse Gedenkstätte Berliner Mauer unternommen. Am Abend habe ich einige Zeit an der Bornholmer Straße an Bösebrücke verbracht. Die viele irrtümlicherweise Bornholmer Brücke nennen – wie die Straße, die über sie verläuft. Der weiße Strich war die Demarkationslinie zwischen Ost und West, zwischen Prenzlauer Berg und Wedding.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 schoben sich binnen einer Stunde 20.000 Menschen von Osten her über diese Linie hinweg – mit gekreuzten Fingern, wie David Bowie, Brite mit Berlin Erfahrung, in seinem Song „Where are we now“ behauptet. Hätte ja ein Traum sein können. Oder die einmalige, spontane Reaktion eines überforderten Grenzpostens. Einige Zeit verbracht. Anschließend habe ich noch ein Abstecher zum dann auf weggemacht zur Gethsemanekirche in der Stargarder Straße in Prenzlauer Berg.

Diese Kirsche hatte für uns Ostberliner im Herbst 1989 eine ganz besondere Rolle gespielt. Sie diente Schutzraum vor der Brutalen physischer Gewalt die am 7./8. Oktober 1989 rund um die Schönhauser Allee herrschte.

Es kamen zum Einsatz von der Volkspolizei Wasserwerfer und, erstmals in der DDR-Geschichte, eigens für diese Art Einsatz entwickelte Räumfahrzeuge. Sowie bewaffnete Polizei- und Militäreinheiten des Wachregiment sowie Stasieinsatzkräfte in Zivil den friedlichen Protesten auf den Straßen mit roher Gewalt begegneten. Sie bildet einen Kessel und verhaftet zahlreiche Leute. Viele Menschen – auch völlig unbeteiligte Anwohner. Sie wurden stundenlang auf Ostberliner Polizeirevieren festgehalten, erniedrigt und misshandelt. Es wurde wahllos zugegriffen, Frauen werden herausgezerrt und verprügelt – ein Trick, um die männlichen Demonstranten zu provozieren.

Die Volkspolizei folgt dem Vorbild der Stasi-Einsatzkräfte und prügelt Demonstranten in die bereitstehenden LKW, mit denen Verhaftete abtransportiert werden.

Wir wohnten zu dieser Zeit in der Gaudystrasse 2 die fast an der Schönhauser Allee befindet man kam nirgends mehr hin. Vom Balkon im zweiten Stock machten wir folgende Beobachtung.Das ein Blutjunger Soldat wohl zur Belustigung seiner Kumpane, machte er mit seine Kalaxhnikow Bewegungen als ob wild mit dieser Waffe um sich herum zu schießen täte.

Nach ihrer Freilassung schildern viele Verhaftete ihre Erlebnisse in Gedächtnisprotokollen. Diese werden in der Gethsemanekirche gesammelt, wo sich mittlerweile das Zentrum der demokratischen Bewegung in Ost-Berlin befindet. Die Gedächtnisprotokolle vermitteln ein erschütterndes Bild der staatlich angeordneten Gewalt gegen das Volk.

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